die ziege

 

 

an einen bühnenrand gerückt

wirst du im schlaf wenn

ein gedanke dich an plätze

führt die wirklich scheinen

als daseinstage abgebildet

selten wunderbar

in welchen wir uns heimlich

spiegeln und wünschen

dass sie uns gehören

doch sind sie wohl ein

pfand der sehnsucht

geliehen aus alben

des gewesenseins

 

so sah ich eine weiße ziege

in einer schönen landschaft

weiden und erwachte

eh es gelang den rand

des weges wo ich hingestellt

zu übertreten noch zu wissen

an welchem ort ich weilte

wäre diese ziege nur ein

wechselbild ein kindersinn

 

wie weit wäre ich von dem

entfernt das sich im traum

als solches rätsel zeigt das

ich zu lösen nicht vermag

 

wozu auch die erinnerung

an kram aus alben

einer kinderzeit

die längst vergessen scheint

 

 

©ursula henriette kramm konowalow